Seit 35 Jahren Anwalt der Schwächsten

Kinderschutzbund engagiert sich mit Beratung, Vermittlung und Kleiderkammerl - weitere Projekte in Planung

23.04.2015


Mit allerlei Aktionen und Projekten kümmert sich der Kinderschutzbund seit 35 Jahren um die Kinder.


Burghausen. "Ich darf keine Freunde mit nach Hause nehmen, weil Papa immer schlecht gelaunt ist." Bei solchen oder ähnlichen Aussagen von Kindern werden die Ohren von Anita Allmannsberger besonders hellhörig. Die Familientherapeutin arbeitet für den Deutschen Kinderschutzbund im Kreisverband Burghausen-Altötting. Seit März ist die Burghauser Anlaufstelle für Kinder und Eltern gleichermaßen 35 Jahre alt. "Viele Aktionen des Kreisverbands gibt es schon lange – das sind mittlerweile echte Klassiker", erzählt Allmannsberger.

Dabei denkt sie vor allem an das "Kleiderkammerl" und die "Kinderstube". Diese Einrichtungen geben gebrauchte Kleidung an bedürftige Familien für Kinder wie auch Eltern günstig weiter. Auch die "Babysittervermittlung" und die "Kleinkinderbetreuung" vor dem Kindergartenalter seien mittlerweile echte Institutionen geworden. Nicht zu vergessen sei das umfassende "Beratungsangebot".

"Echte Probleme hat es in den ganzen Jahren eigentlich nie gegeben", erklärt Allmannsberger stolz, "das ist auch das Verdienst unseres guten und großen Netzwerks." Besonders stellt sie die Leistungen der ehrenamtlichen Helfer heraus, die jedes Jahr auf insgesamt über 3000 Stunden mit ihrer freiwilligen Arbeit kommen. "Natürlich tragen auch die Städte Burghausen und Altötting, die Sponsoren und die vielen Kooperationspartner zu unserem Wirken bei." Bemerkenswert sei dabei der Austauch mit der Schwangerenberatungsstelle und der Schuldnerberatungsstelle, die beide im gleichen Haus ansässig sind.

"Unsere Einrichtung ist immer stetig gewachsen, so dass nach und nach mehr Personal notwendig wurde", so Allmannsberger, "manche Projekte lassen sich aber leider weniger aus zeitlichen, aber vor allem aus finanziellen Gründen nicht umsetzen." Ihr schweben dabei zwei Projekte vor Augen: "Einerseits die Installierung einer Scheidungskindergruppe. Hier könnten sich betroffene Kinder untereinander austauschen und sehen, dass es nicht nur ihnen allein so geht. Scheidungen gehören ja mittlerweile zum Alltag dazu", so die diplomierte Familientherapeutin, "andererseits möchten wir eine Gruppe für Kinder von psychisch kranken Eltern gründen." Für diese beide Vorhaben stehe das konkrete Konzept schon. Man müsse es bloß noch schaffen, den Aufwand auszugleichen. Die Beratungsstelle des Kinderschutzbundes ist im Haus der Familie in der Berchtesgadener Straße 3 untergebracht.

Quelle: Burghauser Anzeiger


Erfreut über die Vergangenheit und zuversichtlich für die Zukunft des Kinderschutzbundes ist die Vorstandschaft: (hinten v.l.) Brigitte Müller, Anette Gilles, Vorsitzende Gwendolyn Huss, Margrit Matejcek, Renate Ramgraber (vorne) Monika Besier und Maria Schallmoser

Mit allerlei Aktionen und Projekten kümmert sich der Kinderschutzbund seit 35 Jahren um die Kinder.