Viele nutzen die ruhigen Wochen, um den Kleiderschrank auszusortieren –
Mit Termin ist jetzt wieder Verkauf möglich
Viel war ja nicht zu tun in den vergangenen Wochen:
Restaurants geschlossen, Sport- und Freizeiteinrichtungen auch. Da hatten die Menschen Zeit, endlich mal zu tun, was schon lange ansteht − wie den Kleiderschrank ausräumen. „Wir haben extrem viele Spenden bekommen“, sagt Mariella Röben vom Kleiderkammerl in Burghausen.
Das freut die ehrenamtliche Leiterin des Second-Hand-Ladens des Kinderschutzbundes in der Burghauser Altstadt. Aber es wurde auch entsprechend eng im Laden, weil der Verkauf nicht möglich war.
Denn im März mussten Kleiderkammerl und Kinderstube schließen.
Geöffnet wurde im Mai, etwas später als erlaubt. „Alle unsere Ehrenamtlichen, die dort arbeiten, sind schon älter und damit Risikogruppe“, erklärt Röben.
Mittlerweile ist wieder offen, aber eingekauft werden darf nur nach terminlicher Vereinbarung. Das klappt gut, heißt es von den Organisatoren, man sei aktuell sogar eine Woche im Voraus ausgebucht.
Denn: Der Bedarf ist groß gewesen nach der Coronazeit. „Vor allem bei der Kinderstube haben wir gemerkt, dass die Leute die Sachen dringend gebracht haben.“
Kinder wachsen schnell aus Kleidern heraus und bei einigen Kunden des Kleiderkammerls ist eben nicht genügend Geld da, um schnell eine teure, neue Jacke für das Kind kaufen zu können.
Dafür ist die Auswahl jetzt groß. „Leute, die sonst voll berufstätig sind, waren daheim und hatten Zeit, ihren Kleiderschrank auszumisten“, sagt Mariella Röben. So viele Leute aus Burghausen und der ganzen Umgebung wollten Kleider spenden, dass Röben beschlossen hat, auch am Samstagnachmittag für Spendenabgaben zu öffnen. Dann kann man auch ohne Anmeldung vorbei kommen.
Bis Ende des Monats soll der zusätzliche Samstag noch aufrecht erhalten werden.
Durch den Verkauf hat sich der normale Kreislauf des Kleiderkammerls langsam wieder eingependelt.
Drei Käufer gleichzeitig dürfen sich im Laden aufhalten.
Laufkundschaft ist gerade nur dann möglich, wenn zufällig eine der drei angemeldeten Personen früher geht. „Das ist natürlich ein bisschen schade, weil jetzt durch das neue Altstadt-Café die Passage wieder belebter ist und da viele interessierte Leute vorbei kommen“, bedauert Röben.
Aber die Zeiten ändern sich wieder und dann ist das Kleiderkammerl gut gerüstet: Das Lager ist voll mit guter gespendeter Winterbekleidung.
Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 15 bis 17Uhr,Montag und
Donnerstag von 9 bis 11 Uhr mit Termin (508677/ 912898).
Abgabe von Kleiderspenden Samstags 15 bis 17 Uhr ohne Anmeldung.